Segeln 2020

05. Okt. 2020 | von | Kategorie: Aktuelles, Allgemein, Sport

Nach zwei „segelfreien“ Jahren sollte es 2020 endlich wieder klappen, einen Segeltörn stattfinden zu lassen. Ein Schiff war schnell gefunden, die zweite Anzahlung dafür bereits im Januar diesen Jahres geleistet und dann…….kam Corona und damit die Frage: Können, dürfen oder wollen wir unsere Planungen überhaupt die Tat umsetzen“?
Nachdem wir uns durchgerungen hatten, an unserem Vorhaben so lange festzuhalten, bis Holland zum Corona-Risikogebiet erklärt wird und wir auf diese Weise wenigstens unser Geld zurück-zubekommen, kam die nächste Hiobsbotschaft von der Reederei: „Das gecharterte Schiff stünde leider nicht zur Verfügung, wir müssten unseren Törn auf einem anderen Schiff antreten“! Was sich im ersten Moment wie eine Schreckensmeldung angefühlt hat, stellte sich bei näherem Hinsehen als Glücksfall dar. Wir bekamen ein Upgrade von der feinsten Sorte. Ein *****Sterne Klipper mit je einer Toilette und einer Dusche pro Kabine, zwei Tagesräume, eine Bar und eine Bierzapfanlage. Kann das noch getoppt werden? Natürlich – bedingt durch ein Missverständnis in der Personenanzahl und aufgrund der Abstandsregel von 1,50 m, die auch in Holland gilt, musste sich die Reederei etwas einfallen lassen und das tat sie dann auch. Zusätzlich zum ersten bekamen wir noch ein weiteres Schlafboot.
Dieses fuhr uns nach und blieb, während wir segelten, im Hafen liegen. Schade nur, dass wir so einen Luxus zu diesem Preis nie wieder bekommen werden. Wenn man auf dem Gipfel war, geht’s halt nur noch abwärts:

Okay, bevor jetzt eine Diskussion darüber losbricht, ob das nicht furchtbar unverantwortlich gewesen sei, sich mit so vielen Personen auf ein Schiff zu begeben, während überall die Coronafälle in die Höhe schießen, hier ein paar Hintergrundinformationen: Jeder von den Mitreisenden hat sich frühzeitig die Corona Warnapp auf sein Smartphone geladen. Einige haben sich vorher, andere nachher einem entsprechenden Test unterzogen – Alles negativ! Und wir waren gar nicht in Holland segeln, das bekanntlich Corona-Risikogebiet ist – sondern in Friesland.
„Hä – wieso Friesland? Das liegt doch in Deutschland°? Kleiner Ausflug in die Erdkunde: Wie jeder weiß, bestehen die Niederlande aus 12 Provinzen zwei davon tragen Holland in ihrem Namen – eine weitere nennt sich Friesland. Holland liegt westlich vom Ijsselmeer und ist Risikogebiet, Friesland liegt westlich davon und ist „clean“. Das was in der Bierwerbung als „friesisch herb“ bezeichnet wird, müsste richtigerweise eigentlich „ostfriesisch herb“ heißen…… aber lassen wir das. Das wir zwar zusammen segeln aber nicht zusammen schlafen dürfen hat rechtliche Gründe. Die Niederlande als alte Seefahrernation hat festgelegt, dass Segeln eine Mannschaftssportart ist und deshalb gelten die Abstandsregeln hier nicht. Diese treten erst wieder in kraft wenn man damit aufhört. Kann man verstehen, muss man aber nicht.
Soweit ich es beurteilen kann, hat es allen sehr viel Spaß gemacht und hat uns, glaube ich, auch neue Mitglieder beschert. Hier noch einmal ein Bild von der Crew – beim Segeln versteht sich.

Die Crew

Schlafboot

Segelboot

Helmut Trompeter – Wendelin

Kommentare sind geschlossen.